Bodennah, Menschenbilder, Rocksymphonic
Die oststeirische Bezirkshauptstadt Hartberg gleicht einer kulturellen Schatzkiste. Unvergesslich dazu der vergangene Freitag in der „heimlichen Kulturmetropole“ im Dreiländereck zu Ungarn und Slowenien.
Vor den Resten des historischen Ungarntors am östlichen Teil der Stadtmauer aus dem 12. Jahrhundert überraschte mich in der Galerie „44QM“ www.44qm.at die Kunstinstallation „Bodennah“. Die gebürtige Oststeirerin und Berliner Kunststudentin Elisabeth Scharler setzt abstrakte Lehmskulpturen auf historische Lehmziegelsockel, umrahmt von „Lehmplakaten“. 100 Treibhölzer aus der Salzach, teilweise mit Acrylfarbe bemalt, hängen fischernetzartig über einem Treibholzhügel. Aufgehängtes Heu, Asche, Erde. „Radikal würdigend, affirmativ, liebevoll“.
Unter dem Titel „Menschenbilder“ präsentieren 55 steirische Berufsfotografen am Hartberger Hauptplatz ihre Fotokunst. Auf einer Länge von rund 200 Metern bestaunte ich die breite Palette der überlebensgroßen Portraits. Kindergesichter, Sportler, Rumpsteak-Meister, ein Schmiedelehrling. Die Wanderausstellung startete am Marierhilferplatz in Graz. Alle Künstler und Fotografien unter www.menschenbilder-graz.at.
Den Tagesabschluss bildete das Rocksymphonic Konzert in der Hartberghalle. Für mich als Offenbacher eine kleine Ausgabe des jährlichen Lichterfestes im Büsingpark mit der Neuen Philharmonie Frankfurt. Statt der 70.000 Kerzen beeindruckte in Hartberg eine Lichtershow. Der Rocker Helmut Tomschitz & Band sang „Hysteria“ von Muse und „Bed of roses“ von Jon Bon Jovi. Die Grazer Sopranistin Nina Bernsteiner -heute am Staatstheater Kassel- brillierte mit „My heart will go on“ von Celine Dion, die Jazzsängerin Simone Kopmajer & Band konnte ihr mit „Home“ von Michael Buble problemlos das Wasser reichen. Als die Dirigentin des Hartberger Kammerorchesters, Hermine Park, die Saiten ihrer E-Gitarre zum Schwingen brachte, hörte ich in meinen Ohren den Engländer Nigel Kennedy.
Im Café Sonne ließ ich mit meiner Frau den Abend ausklingen.